Wo wachsen Ananas?

Ananas ist eine beliebte Frucht. Sie wird pur gegessen, als Zutat in verschiedenen Desserts oder als Belag auf Pizza. Sie hat viele gesunde Nährstoffe. Aber woher kommt die Obstsorte eigentlich? Und wie wird sie angebaut?

 

Was sind Ananas?

Die Frucht kommt von der gleichnamigen Pflanze. Die Ananas gehört zu den Bromeliengewächsen. Sie wachsen krautig und sind immergrün. Eine Ananaspflanze ist also kein großer Baum. Die Blätter der Pflanze stehen in einer typischen Blattrosette. Die Pflanze wächst auf dem Boden und ist dort mit Wurzeln verankert. Das unterscheidet sie von vielen anderen Bromelienpflanzen, die als Aufsitzer auf anderen Pflanzen und Bäumen wachsen.

Die krautige Ananaspflanze bildet einen Stamm in der Mitte der Blattrosette. Auf diesem wächst über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren die Ananasfrucht heran. Erst nach dieser Zeit kann das Obst geerntet werden. Die Frucht sitzt aufrecht auf dem Stamm, sodass die typische Blätterkrone nach oben zeigt. Dieser Blätterschopf ist die Grundlage für den Spitznamen „Königin der Früchte“.

Biologisch gesehen ist die Ananas ein Beerenverband. Sie besteht aus vielen einzelnen Beeren, die während der Fruchtentwicklung zusammengewachsen sind. Die ursprünglichen Früchte enthielten viele kleine und harte Samen. Im Laufe der Zucht kam es aber dazu, dass die Ananas keine Kerne mehr enthält. Dadurch ist sie einfacher zu genießen und zu verdauen.

 

Aus welcher Region kommt die Ananas?

Die Ananas kommt ursprünglich aus Südamerika. Hier wächst sie in den tropischen und subtropischen Gebieten. In ihrer Ursprungsregion bauen die Ureinwohner die Frucht schon seit langer Zeit an. Die Früchte standen roh auf dem Speiseplan oder wurden zu einem Ananaswein verarbeitet.

Als Christof Kolumbus im 15. Jahrhundert in Südamerika ankam, machte er verschiedene Entdeckungen. Eine davor war die Ananas. Die Seefahrer bekamen auf der Inselgruppe Guadeloupe einige Stücke als Willkommensgeschenk gereicht. Angeblich war Kolumbus sofort vom süßlichen Geschmack begeistert. Er brachte die Frucht mit nach Europa.

 

Woher stammt der Name der Ananas?

Das Wort Ananas stammt von dem Wort „naná“ der Südamerikaner. Es bedeutet „köstliche Frucht“. Nachdem die Frucht mit Kolumbus in Portugal ankam, wurde der Name in die heute übliche Form abgewandelt. Das „s“ am Ende deutet die Mehrzahl an.

 

Wurden die Ananas auch in Europa angebaut?

Das Klima in Europa ist nicht überall für den Anbau der Früchte geeignet. Nachdem sie hier ankam, war sie daher zunächst ein Luxusgut. Weil die Überfahrt von Amerika lange dauerte, verdarben viele der Früchte. Einige Fürsten und Könige brachten die Samen daher in die Kolonien in Afrika und Indien, wo das Klima besser für die Ansprüche der Ananaspflanze war. Von dort aus war der Weg nach Europa kürzer.

In Europa bauten die Reichen Gewächshäuser an den Höfen. Dadurch konnten sie auch in Europa angebaut werden. Die normale Bevölkerung hatte in der Regel keine Möglichkeit, an die köstlichen Südfrüchte zu gelangen.

Seit es zu Beginn des 20. Jahrhunderts möglich wurde, Ananas in Dosen einzulegen, sind die Früchte für alle Menschen in Europa erschwinglich. Das wurde durch die verbesserten Konservierungstechniken im Laufe der industriellen Revolution möglich. Inzwischen werden Ananas in verschiedenen Regionen der Erde angebaut. Dazu gehören unter anderem Indien, die Philippinen, Thailand und Ghana. Dort können die Tropenfrüchte das ganze Jahr über geerntet werden. Es gibt nur einen leichten Einbruch der Ernte von Mai bis August. Das zeigt sich in steigenden Preisen für die frischen Früchte.

Heutzutage befinden sich die Anbaugebiete mit den größten Ernteerträgen in diesen Ländern:

  • Mexiko
  • Philippinen
  • Kolumbien
  • Brasilien
  • Costa Rica
  • Nigeria
  • Indien
  • Indonesien
  • Thailand
  • China

 

Welche Sorten gibt es?

Es gibt viele verschiedene Zuchtformen der Ananas. Je nach Anbaugebiet und Plantage wachsen andere Varianten besonders gut. Sie werden in fünf Gruppen eingeteilt:

  • Cayenne Gruppe
  • Queen Gruppe
  • Spanish Gruppe
  • Pernambuco Gruppe
  • Perolera Gruppe

Die Sortengruppen unterscheiden sich in der Farbe des Fruchtfleisches, der Schale und der Blätter. Darüber haben die Früchte und ihre Blätter unterschiedliche Formen. Die Spanish Gruppe hat ein eher faserreiches Fruchtfleisch. Die Früchte der anderen Gruppen sind eher faserarm.

 

Welche Ansprüche haben Ananaspflanzen an Boden und Klima?

Die Ananaspflanze wächst in warmen Gebieten. Ideal ist eine Temperatur von 24 bis 30 Grad Celsius. Bei Temperaturen unter 15 Grad sterben die Pflanzen ab. Für einen guten Ertrag ist eine Niederschlagsrate von 1000 bis 1500 Millimetern pro Jahr ideal. Es ist wichtig, dass sich im Boden keine Staunässe bilden kann. Die Erde sollte sandig und torfig sein und einen pH-Wert von unter 5,5 aufweisen. Die Ananaspflanze kann auch lange Trockenperioden und extreme Hitze gut überstehen.

 

Wie wird die Ananas angebaut?

Auf einer Ananasplantage werden lange Gräben angelegt, die mit dunklen Folien abgedeckt werden. Das sorgt für viel Wärme. In die Folie werden Löcher geschnitten, durch die die Stecklinge eingepflanzt werden. Die Pflanzen können auch im Schatten wachsen. Die Wasserversorgung erfolgt meist über eine Tröpfchenbewässerung. Die ersten Früchte können nach ein bis zwei Jahren geerntet werden.

Die Stecklinge werden eigentlich aus dem Schopf der Frucht gewonnen. Dabei sollte sich kein Fruchtfleisch an den Blättern befinden. Weil die Ananas aber meist mit der Blätterkrone verkauft wird, werden Schösslinge aus den Seitentreiben gezogen.

Der Ananasanbau erfolgt ungünstigerweise meist als Monokultur. Das kann die Entstehung von Krankheiten und den Befall mit Schädlingen fördern. Oft werden viele Dünge- und Spritzmittel eingesetzt und für die Anbauflächen wurde viel Regenwald abgeholzt. Ein Teil der Kritikpunkte hat inzwischen zum Bio-Anbau mit jährlichem Fruchtwechsel geführt.

 

Wie sollte Ananas gelagert werden?

Eine Ananas sollte nach dem Kauf immer nur wenige Tage gelagert werden. Sie ist beim Kauf schon reif. Wenn die äußere Schale intakt ist, kann sie ein paar Tage bei Zimmertemperatur stehen bleiben. Sie sollte allerdings nicht unter sieben Grad gelagert werden. Daher ist der Kühlschrank nicht der richtige Ort für eine frische Ananas.

Erst nachdem sie angeschnitten wurde, kann die Frucht auch im Kühlschrank gelagert werden. Sie kann zum Beispiel in Stücken in einer Frischhaltedose aufbewahrt werden. Die Ananas sollte dann innerhalb von etwa zwei Tagen verzehrt werden. Früchte aus einer Konservendose halten sich länger. Der zugesetzte Zucker wirkt als Konservierungsstoff.

 

Welche Nährwerte bringt eine Ananas mit sich?

Eine Ananas enthält verschiedene gesunde Nährstoffe. Mit etwa 55 Kalorien auf 100 Gramm ist die frische Frucht ein kalorienarmer Snack. Sie enthält keine Fette oder Proteine. 13 Gramm der Frucht sind Kohlenhydrate. Ein großer Teil davon ist Fruchtzucker.

Darüber hinaus haben 100 Gramm Ananas die folgenden Mengen an verschiedenen Nährstoffen:

  • 2 mg Natrium
  • 180 mg Kalium
  • 15 mg Kalzium
  • 15 mg Magnesium
  • 9 mg Phosphat
  • 0,4 mg Eisen
  • 0,2 mg Zink
  • 60 µg Beta-Carotin

Bei den Vitaminen sind die Mengen so verteilt:

  • 0,08 mg Vitamin B1
  • 0,03 mg Vitamin B2
  • 0,08 mg Vitamin B6
  • 4 µg Folsäure
  • 20 mg Vitamin C
  • 60 µg Vitamin E

Darüber hinaus enthält die Tropenfrucht das Enzym Bromelain. Enzyme sind im Körper für den Ablauf von Reaktionen zuständig. Entweder beschleunigen sie den Vorgang oder sie machen ihn überhaupt erst bei Zimmertemperatur möglich. Bromelain spaltet Eiweiße, was die Verdauung unterstützen kann. Darüber hinaus wirkt der Stoff auch entzündungshemmend.

Das Enzym sorgt darüber hinaus auch dafür, dass Milch oder Joghurt bitter schmecken. Es spaltet nämlich auch in den Milchprodukten Eiweiße. Enzyme werden aber durch Hitze deaktiviert. Sie verlieren dann ihre Form, was die normale Funktion verhindert. Das kann man sich für den Genuss mit Milchprodukten zunutze machen. Dafür sollte die Ananas kurz in kochendes Wasser getaucht werden.