Erdbeeren überwintern

Rot, saftig und süß – Erdbeeren sind beliebte Früchte, die im Garten oder auf dem Balkon gezogen werden können. Die Pflanzen sind mehrjährige Kräuter, die auch im Winter Pflege brauchen, damit sie viele Früchte tragen. Sie können draußen überwintern, müssen aber darauf vorbereitet werden.

 

Erdbeerpflanzen tragen mehrere Jahre Früchte

Die meisten Erdbeerpflanzen (Fragaria) tragen etwa drei Jahre lang Früchte. Dabei wird die beste Ernte in der Regel im zweiten und dritten Jahr erreicht. Aus diesem Grund lohnt sich eine fachgerechte Überwinterung der Pflanzen. Einmal tragende Erdbeersorten werden auch überwintert, weil sich die Bezeichnung darauf bezieht, dass sie nur einmal im Jahr Früchte tragen. Das passiert aber über mehrere Jahre.

 

Das brauchen Erdbeeren im Winter

Erdbeeren reagieren empfindlich auf Feuchtigkeit und starken Frost. Starke Staunässe im Boden kann zu einem Pilzbefall der Wurzeln führen. Und auch die Blätter können schimmeln, wenn sie zu lange nass sind. Bei starkem Frost können die Pflanzen erfrieren und sterben in der Folge ab. Aus diesem Grund sollten die Pflanzen gut auf den Winter vorbereitet werden.

 

So werden Erdbeerpflanzen auf den Winter vorbereitet

Der erste Schritt für das Überwintern der Pflanzen ist der richtige Schnitt nach der Ernte. Meistens ist das schon Ende Juli möglich. Dann sollten alte Blätter und abgeerntete Fruchtstände abgeschnitten werden. Auch die Ranken und Trieben sollten entfernt werden. Dazu muss immer ein scharfes Werkzeug verwendet werden. Ein Messer oder eine Gartenschere sind eine gute Wahl. Das Herz der Pflanze darf bei diesen Arbeiten nicht verletzt werden, sonst stirbt die Pflanze ab.

Manche Experten empfehlen auch einen Radikalschnitt mit dem Rasenmäher. Dieser sollte dabei auf die höchste Stufe eingestellt werden, um das Herz zu schützen.

Eine Ausnahme besteht, wenn die Erdbeeren vermehrt werden sollen. Dann können die Ableger an den Pflanzen bleiben und in einem Topf angezogen werden. Oder die Ausläufer werden abgeschnitten und in eine fruchtbare Erde gepflanzt.

Der Rückschnitt der Blätter und Ranken ist wichtig für die Bildung der Blüten für das nächste Jahr. Schon im Herbst bilden sich die Blütenansätze. Das ist erfolgreicher, wenn die Pflanze keine Kraft für alte Blätter und Ranken aufwenden muss. Eine gute Düngung kann in dieser Phase eine gute Ernte im nächsten Jahr garantieren.

Abgestorbene Blätter sollten auch sorgfältig entfernt werden. Das verringerst die Gefahr, dass sich Pilzerkrankungen auf den Erdbeeren ausbreiten. Das Laub ist nicht zum Mulchen geeignet.

Erdbeerpflanzen, die noch keine Früchte getragen haben, werden nicht geschnitten. Sie bilden in der Regel keine neuen Blütenstände vor dem Winter. Das gleiche gilt für spättragende Sorten.

 

Erdbeeren sollten vor Frost geschützt werden

Ein Frostschutz ist wichtig für die Erdbeerpflanzen. Die feinen flachen Wurzeln liegen dicht unter der Erdoberfläche und erfrieren daher schnell. Das ist vor allem dann ein Problem, wenn sich Staunässe bildet oder der Boden aus einem anderen Grund feucht ist.

Schon beim Pflanzen sollte daher auf eine gute Drainage geachtet werden. Das kann zum Beispiel durch das Beimischen von Sand zur Erde erreicht werden. Erdbeerpflanzen in einem Hügelbeet oder einem Hochbeet sind auch gut vor Staunässe geschützt.

Zusätzlich zum Vermeiden von Nässe können die Pflanzen mit einem Frostschutz bedeckt werden. Hier eignet sich vor allem Rindenmulch oder Stroh. Der Frostschutz wird rund um die Pflanzen herum verteilt. Auch Reisig ist eine gute Variante, die problemlos die ganze Pflanze schützt.

 Eine andere Möglichkeit ist ein spezielles Gartenvlies aus dem Fachhandel. Dieses wird über das gesamte Beet gelegt und schützt die Pflanzen. Das Vlies sollte atmungsaktiv sein.

 

Welche Arbeiten sind im Winter nötig?

Der Frostschutz muss im Winter regelmäßig überprüft werden. Lücken sollten wieder geschlossen werden. Wenn sich Schädlinge oder Krankheiten ausbreiten, müssen diese bekämpft werden.

Das Gießen der Erdbeerpflanzen ist nur an frostfreien Tagen möglich. Sonst gefriert das Wasser und schädigt Wurzeln, Stängel oder Blätter. Im Winter brauchen die Pflanzen auch nur wenig Wasser.

 

Wann wird der Frostschutz entfernt?

Die gängige Empfehlung spricht davon, den Frostschutz etwa im März zu entfernen. Eine pauschale Aussage ist aber zu einfach. Die jungen Erdbeerblüten sind sehr empfindlich und können schon durch eine kalte Nacht im Frühjahr zerstört werden. Dann entwickeln sich aus ihnen keine Früchte mehr. Erst wenn die Temperaturen dauerhaft über null Grad Celsius liegen und kein Spätfrost mehr droht, wird der Winterschutz entfernt.

Liegt der Frostschutz zu lange auf den Pflanzen, kann ein warmes Mikroklima entstehen. Das begünstigt die Ausbreitung von Krankheitserregern, Schimmel und Fäulnis. Darüber hinaus kann der Boden nach dem Entfernen der Schutzschicht schneller warm werden. Im Zweifel sollten die Pflanzen für einzelne Nächte abgedeckt werden.

 

So überwintern Topferdbeeren

Erdbeeren lassen sich nicht nur im Freiland ziehen. In einem Topf, Kübel oder einem Balkonkasten können die Pflanzen ebenso gut gedeihen. Sie benötigen nach der Ernte auch einen Schnitt und einen guten Frostschutz.

Dafür sollten die Töpfe und Kübel an einen warmen Ort gestellt werden. Ideal ist eine Hauswand. Hier sind die Erdbeeren vor Regen und Wind geschützt. Ein Dämmmaterial unter den Gefäßen verhindert vom Boden aufsteigende Kälte. Hierfür eignen sich Platten aus Styropor, Styrodur oder Holz. Auf die Pflanzen wird ein Frostschutz aus Reisig oder Stroh gegeben.

Wenn der Frost im Winter zu lange anhält, sollten die Pflanzgefäße in die Garage oder ein unbeheiztes Gewächshaus gestellt werden. Das verhindert ein Durchfrieren der Pflanzerde.