Ist Ananas gesund?

Ananas ist die tropische Frucht schlechthin. Ursprünglich kommt sie aus Brasilien und ist inzwischen auch in Deutschland sehr beliebt. Aber sind die Früchte auch gesund?

 

Woher kommt die Ananas?

Die Ananas wächst in tropischen Regionen, wie zum Beispiel Brasilien. Der Name stammt aus der dort gesprochenen Sprache Guarani. Der Wortteil „nanà“ bedeutet Frucht.

Im 15. Jahrhundert wurde die tropische Frucht nach Europa mitgebracht. Ihr hoher Vitamin-C-Gehalt war vor allem für Seefahrer positiv. Er konnte sie vor der Mangelerkrankung Skorbut bewahren. Kurz danach kam die Ananas durch portugiesische Seefahrer nach Indien und wurde damit auf der ganzen Welt bekannt.

Biologisch gesehen handelt es sich bei der Ananas um einen Beerenfruchtverband. Sie besteht aus vielen miteinander verwachsenen Einzelfrüchten. Die im Handel erhältlichen Ananas sind Zuchtsorten, bei denen keine Samen enthalten sind. In einer wilden Ananassorte befinden sich bis zu 3.000 harte Samen in der Frucht.

 

Welche Nährwerte bietet eine Ananas?

Eine Ananas hat einige interessante Inhaltsstoffe. Auf 100 Gramm enthält die Frucht die folgenden Nährwerte:

  • Fett: 0,1 g
  • Eiweiß: 0,5 g
  • Kohlenhydrate: 12 g
  • Davon Zucker: 11 g
  • Ballaststoffe: 1,4 g
  • Magnesium: 17 g
  • Kalium: 180 mg
  • Eisen: 400 µg
  • Zink: 97 µg
  • Vitamin C: 19 g
  • Vitamin E: 100 µg

Die Vitamine in der Ananas unterstützen das Immunsystem. Vitamin C ist ein Antioxidans, das die Körperzellen vor Schäden durch freie Radikale schützt. Darüber hinaus unterstützt es die Aufnahme von Eisen.

Der Mineralstoff Magnesium ist wichtig für eine normale Muskelfunktion. Er beugt Muskelkrämpfen, Kopfschmerzen, Unruhezuständen und Müdigkeit vor.

Auch die Stimmungslage kann sich durch den Genuss von Ananas verbessern. Die Südfrucht enthält den natürlichen Aromastoff Vanillin. Er regt die Serotoninproduktion an. Das kann Stress abbauen und die Stimmung verbessern.

 

Kann Ananas beim Abnehmen helfen?

Ananas ist ein kalorienarmer Snack. Auf 100 Gramm der Frucht kommen durchschnittlich 56 Kalorien. Damit kann eine Ananas eine gute Ergänzung für eine kalorienarme Ernährung sein. Große Mengen der Frucht können aber das Hungergefühl fördern, weil der enthaltene Fruchtzucker schnell in die Blutbahn geht. Auf 100 Gramm Fruchtfleisch kommen 11 Gramm Zucker.

Eine Zeit lang galt Ananas als Frucht mit besonders starkem Effekt auf eine Gewichtsabnahme. Das liegt an dem enthaltenen Enzym Bromelain. Dieser Eiweißstoff konnte in einer Studie Fettzellen spalten. Das wurde in Versuchen in Reagenzgläsern gezeigt. Aus diesem Grund entstand die sogenannte „Ananas-Diät“, bei der nur die tropische Frucht gegessen wird.

Eine solche einseitige Diät ist aber keine gute Idee. Sie hilft nicht dabei, ein langfristig gesundes Essverhalten aufzubauen. Darüber hinaus gibt es bei der Idee der Ananas als besonderem Fettkiller einen Denkfehler. Das Fruchtfleisch und damit das Enzym Bromelain landet im Darm und nicht an den Fettzellen. Dort sollte es aber hinkommen, um die Zellen spalten zu können. Es

Ananas eignet sich aber hervorragend als kalorienarmer Snack oder gesunder Nachtisch. Sie fördert die Verdauung und schmeckt einfach sehr gut.

 

Hat das Enzym Bromelain weitere Vorteile?

Bromelain hat die Fähigkeit, Proteine aufzuspalten. Damit kann die Ananas helfen, Eiweißmoleküle aus der Nahrung zu verwerten. Die Proteine können leichter verdaut werden und der Muskelaufbau wird gefördert. Zusätzlich soll das Enzym auch entzündungshemmend wirken. Das kann zum Beispiel bei der Regeneration nach dem Sport helfen. Das Enzym ist auch als Medikament erhältlich. In dieser Form wird es gegen Schwellungen nach Verletzungen und Operationen eingesetzt.

Seine verdauungsfördernde Wirkung kann als Hilfe bei verschiedenen Erkrankungen des Verdauungstrakts genutzt werden. Das kann zum Beispiel die Beschwerden bei der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa lindern. Darüber hinaus kann es auch die Therapie von Krebserkrankungen und Krebsvorstufen unterstützen.

 

Warum brennt Ananas auf der Zunge?

Wer viel Ananas auf einmal isst, spürt oft ein unangenehmes Brennen im Mund. Die Empfindung ist dabei von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark. Es kann sogar richtig schmerzhaft werden. Der Grund liegt in dem enthaltenen Bromelain.

Der Effekt liegt an der eiweißspaltenden Wirkung des Enzyms. Diese beginnt schon im Mund. Beim Genuss von Ananas aus der Dose tritt der Effekt übrigens nicht auf. Bei der Verarbeitung werden die Früchte erhitzt, um sie länger haltbar zu machen. Das zerstört die Enzyme. Das Gleiche gilt für Ananassaft.

 

Ist Ananas in der Dose eine gute Alternative?

Konserven sind unglaublich praktisch. Sie sind lange haltbar, ganzjährig verfügbar und die Ananas muss nicht mehr geschnitten werden. Diese Vorteile machen die Frucht aus der Dose zu einer guten Alternative. Allerdings verändern sich einige Inhaltsstoffe durch die Verarbeitung. Der Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen kann abnehmen. Darüber hinaus wird den Dosen oft Zucker zugesetzt, was die Haltbarkeit verbessert. Damit bringen die Früchte aber mehr Kalorien mit sich.

 

Was muss beim Kauf und der Lagerung von Ananas beachtet werden?

Eine Ananas sollte immer reif gekauft werden. Anders als andere Früchte reift das tropische Obst nicht nach. Eine reife Ananas duftet intensiv. Das Fruchtfleisch sollte leicht nachgeben. Einen besonders guten Hinweis geben die Blätter der Ananas. Bei einer reifen Frucht sind sie dunkelgrün und lassen sich einfach herausziehen. Im Gegensatz dazu ist eine grünliche Färbung kein Hinweis auf eine unreife Frucht. Das Exemplar hat nur weniger Chlorophyll beim Wachsen abgebaut.

Eine Ananas sollte nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die ungeschälten Früchte sollten bei mindestens 6 Grad Celsius gelagert werden. Besser ist eine Aufbewahrung bei Zimmertemperatur. Dann ist eine Ananas für zwei bis drei Tage haltbar. Bei einer Temperatur von 10 bis 12 Grad verlängert sich die Lagerzeit auf eine Woche. Diese Bedingungen können zum Beispiel gut in einem Keller erreicht werden. Dabei sollte die Frucht am Blattschopf aufgehangen werden.

Erst nach dem Anschneiden sollte die Frucht gekühlt werden. Dann kann sie zum Beispiel mit der Schnittfläche auf einen Teller gelegt werden. Oder sie wird in kleine Würfel geschnitten in einer Dose aufbewahrt.

 

Ist Ananas in der Schwangerschaft gesund?

Rund um die Ernährung in der Schwangerschaft gibt es viel unterschiedliche Mythen. Einer besagt, dass Ananas in der Schwangerschaft Fehlgeburten auslösen könnten. Dafür sollen Enzyme aus der Frucht verantwortlich sein. Diese Sorge ist allerdings unbegründet. Die Enzyme werden schon im Magen zerstört. Daher können sie nicht zu einer Fehlgeburt führen.

Im Gegenteil zu dem Gerücht, ist Ananas in der Schwangerschaft sogar sehr gesund. Die Frucht liefert viel Flüssigkeit und Vitamin C.