Wie wachsen Ananas?

Ananas sind eine der beliebtesten tropischen Früchte. Aber viele Menschen haben keine Ahnung, wie die süßen Früchte wachsen. Wie sehen Ananaspflanzen aus und wo wachsen sie? Welche Bedingungen brauchen die Pflanzen, um gedeihen zu können?

 

Wie sieht eine Ananaspflanze aus?

Die Ananaspflanze gehört zur Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Der lateinische Name der Art ist Ananas comosus oder Ananas sativus. Anders als andere Vertreter der Bromelien wächst die Ananas auf dem Boden. Die meisten anderen Arten wachsen als Aufsitzerpflanzen auf anderen Pflanzen.

Die Ananaspflanze hat einen keulenförmigen Stamm, der bis zu 35 Zentimeter lang werden kann. Ein Teil davon sitzt in der Erde. Am ganzen Stamm wachsen rosettenförmig angesetzte Blätter. Insgesamt sind es meistens 70 bis 80 Blätter pro Pflanze. Sie sind spitz zulaufend, lang und schmal. Sie erinnern an die Blätter in der Blätterkrone der Frucht. Diese Blätter können aber bis zu einem Meter lang werden. Sie haben einen scharf gezahnten Rand. Die Blätter sind hart und faserig. Deshalb verwendeten indigene Völker die Blätter für die Herstellung von Kleidung und die Sehnen von Bogen.

Ananaspflanzen sind mehrjährig und immergrün. Sie bilden Seitentriebe aus, durch die sie sich vermehren. In der Mitte auf dem Vegetationsstamm bilden sich viele kleine lila blühende Blüten. Im Laufe der Entwicklung wachsen sie zu einer einzigen Frucht zusammen. Bis sich eine Frucht bildet, kann es ein bis zwei Jahre dauern. In der natürlichen Umgebung können die Ananaspflanzen bis zu 50 Jahre lang Früchte tragen.

Botanisch gesehen ist die Ananasfrucht ein Verband vieler kleiner Beeren. Aus jeder einzelnen Blüte entsteht eine Beere, die in der Entwicklung zur Ananas zusammenwachsen. Wilde Ananassorten enthalten viele kleine Kerne. Diese Samen wurden aber im Laufe der Zeit herausgezüchtet. Dadurch sind sie leichter genießbar und verdaubar.

 

Wo wachsen Ananas?

Ananaspflanzen kommen ursprünglich aus Südamerika. Dort wachsen sie in tropischen und subtropischen Gebieten. Die indigenen Völker dieser Regionen bauen die bereits seit vielen tausenden Jahren an. Sie verzehren die Frucht roh oder stellen eine Art Ananaswein aus ihr her.

Der Erfolgszug der Ananas rund um die Welt startete mit Christoph Kolumbus und seinen Seefahrern. Die Entdecker sollen die Furcht kennengelernt haben, als sie die Inselgruppe Guadeloupe erreichten. Die Einwohner reichten ihnen Stücke der Frucht als Willkommensgeschenk. Angeblich verliebte sich Kolumbus direkt in den süßen Geschmack und brachte die Pflanzen und Früchte zurück nach Europa.

In Europa konnte die Ananas nur in Gewächshäusern wachsen, die von den Herrschern und Reichen gebaut wurden. Darüber hinaus wurden die Samen in die Kolonien nach Indien und Afrika gebracht. Hier herrschte ein Klima, in dem die Früchte wachsen konnten. Darüber hinaus war der Weg nach Europa kürzer als von Südamerika aus. Daher kamen die Früchte unverdorben an. In dieser Zeit waren Ananas aber noch ein absolutes Luxusgut und nur Reiche konnten sich die Frucht leisten.

Inzwischen werden Ananas in den meisten tropischen Ländern angebaut. Vor allem Indien, Costa Rica, die Philippinen, Thailand, Brasilien und Indonesien gehören zu den größten Ananas-Produzenten. Dort können sie rund um das Jahr gedeihen. Im Zuge der industriellen Revolution entstanden Möglichkeiten, die Ananas in Dosen haltbar zu machen. Das machte die tropische Frucht für die meisten Menschen erschwinglich.

 

Ist es möglich, eine Ananaspflanze selber zu ziehen?

Grundsätzlich kann eine Ananaspflanze auch bei uns angezogen werden. Allerdings können die Pflanzen nicht im Freien überwintern. Sie brauchen das ganze Jahr über eine Temperatur von mindestens 15 Grad Celsius. Aus dem Blattschopf einer Ananas kann die Pflanze herangezogen werden.

Dafür wird das oberste Viertel der Ananas mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Das Fruchtfleisch rund um den Strunk muss anschließend entfernt werden, damit sich kein Schimmel bilden kann. Die unteren Blätter des Schopfes werden von oben nach untern abgezogen. Etwa zehn Blätter sollten stehen bleiben. Anschließend sollte der Strunk leicht antrocknen.

Dann kann der Schopf so ins Wasser gestellt werden, dass die untersten Zentimeter in der Flüssigkeit stehen. Das Gefäß wird an einen hellen und warmen Standort gebracht werden. Das Wasser muss regelmäßig nachgefüllt werden, dann bilden sich nach einiger Zeit Wurzeln am unteren Ende des Strunks. Wenn die Wurzeln zahlreich und etwa 5 Millimeter lang sind, kann die junge Pflanze eingepflanzt werden.

 

Welche Bedingungen brauchen Ananaspflanzen?

Ananaspflanzen wachsen in tropischen Gebieten. Sie überstehen Hitze und Trockenheit relativ gut. Kälte ist aber ein Problem. Schon bei Temperaturen unter 15 Grad bekommt die Pflanze Probleme. Der Standort sollte möglichst sonnig und warm sein. Ananaspflanzen gedeihen am besten bei einer hohen Luftfeuchtigkeit von etwa 60 Prozent.

Der Boden, in dem die Ananas wächst, kann sandig oder torfig sein. Die Erde sollte aber keine Staunässe bilden. Deshalb ist ein lockerer Boden am besten geeignet. Das Substrat sollte einen pH-Wert von 5 haben.

Weil die Ananas nicht im freien Überwintern kann, macht es Sinn, sie in einen Topf einzupflanzen. Dieser sollte zu der Pflanze passen und Abflusslöcher enthalten. Eine Drainageschicht ist eine weitere sinnvolle Vorkehrung, um Staunässe zu vermeiden. Beim Gießen der Pflanze muss darauf geachtet werden, dass das Substrat nicht zu nass wird. Gleichzeitig sollte die Pflanze aber nicht komplett austrocknen. Der ideale Zeitpunkt zum Gießen ist dann, wenn die oberste Schicht der Erde trocken ist. Das Gießwasser sollte nicht über die Blätter laufen. Dort könnte es sich sammeln und Fäulnis oder Schimmel entstehen lassen. Die Blattspitzen der Ananaspflanze sollten nicht braun werden. Das ist ein Anzeichen für zu große Trockenheit.