Wie zeigt sich eine Ananas-Allergie?

Ananas ist eine süße und beliebte Frucht. Aber nach dem Verzehr erleben viele Menschen, dass die Zunge brennt. Ist das schon eine allergische Reaktion? Und wann nicht, wie zeigt sich eine Ananas Allergie?

 

Woher kommt die Ananas?

Die Ananaspflanze gehört zu den Bromeliengewächsen und kommt aus Südamerika. Die Frucht hat einen krautigen Wuchs. Lange spitze Blätter sind rosettenartig um einen kurzen Stiel angeordnet, auf dem die Frucht wächst. Heutzutage werden Ananas in verschiedenen tropischen Regionen angebaut. Vor allem aus Costa Rica kommt ein Großteil der bei uns verkauften Früchte.

Christoph Kolumbus brachte die Ananas angeblich aus Südamerika nach Europa. Auf seinen Entdeckungsreisen bekam er die süße Frucht 1493 auf Guadeloupe als Willkommensgeschenk gereicht. Später wurde die Frucht von Europa aus in die tropischen Kolonien gebracht.

 

Warum brennt die Zunge beim Verzehr von Ananas?

Neben vielen andere Inhaltsstoffen ist im Fruchtfleisch der Ananas auch das sogenannte Bromelain enthalten. Das ist ein Enzym, das Proteine spaltet. Dieser Effekt tritt auch schon beim Verzehr auf. Der Saft der Ananas kommt mit der empfindlichen Schleimhaut im Mund in Kontakt und das Bromelain spaltet in diesem Bereich Eiweiße. Durch diese Veränderungen in der Schleimhaut wird das brennende Gefühl ausgelöst. Das passiert aber nur bei frischer Ananas. Bei der Konservierung der Frucht für die Verpackung in einer Dose werden die Enzyme zerstört. Das passiert auch beim Kochen.

 

Wie zeigt sich eine Ananasallergie?

Das Kribbeln beim Essen der Ananas ist allerdings keine allergische Reaktion. Bei einer Allergie handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems. Diese kann sich durch unterschiedliche Symptome zeigen:

  • Juckreiz
  • Hautausschlag
  • Schwellungen der Haut und im Bereich des Mundes
  • Kratzen im Hals
  • Husten
  • Schnupfen und Niesen

In schweren Fällen kann eine Allergie im Gegensatz zu einer leichten Unverträglichkeit lebensgefährlich werden. Die Schwellungen im Mund und Rachen können zum Ersticken führen. Dieser extreme Zustand wird auch allergischer oder anaphylaktischer Schock genannt.

Eine Allergie gegen Ananas ist relativ selten. Oft handelt es auch um eine Kreuzallergie. Dann besteht eine Allergie gegen andere Stoffe, wie zum Beispiel Pollen. Diese haben ähnliche Strukturen wie Stoffe in der Ananas. Das Immunsystem reagiert deshalb auf beide allergieauslösenden Stoffe gleich. Ein Molekül, das eine allergische Reaktion verursacht, wird als Allergen bezeichnet.

Es gibt verschiedene Kreuzreaktionen, die zu einer Ananas-Allergie führen. Bei den Pollenallergien sind es oft die Reaktionen gegen Gräserpollen. Es gibt aber auch Kreuzallergien, die durch verschiedene Früchte ausgelöst werden. Vor allem Kiwis, Papaya und Mango können eine solche Lebensmittelallergie auslösen. Wer auf Ananas allergisch reagiert, sollte einen Allergietest beim Arzt machen. Dann können Kreuzreaktionen gefunden oder ausgeschlossen werden.

 

Wie kann man eine allergische Reaktion gegen Ananas behandeln?

Die eigentliche Allergie gegen Ananas kann nicht einfach geheilt werden. Tritt eine Reaktion auf, können aber verschiedene Schritte unternommen werden.

Bei den ersten Symptomen muss der Verzehr der Frucht eingestellt werden. Wenn keine neuen Allergene in den Körper kommen, kann sich die Reaktion beruhigen. Zusätzlich kann der Rückgang durch ein Antihistaminikum beschleunigt werden. Nach der akuten Reaktion sollte die Ananas vom Speiseplan gestrichen werden. Handelt es sich um eine Kreuzreaktion, dann sollten auch die anderen Allergene vermieden werden.

Auch wenn es schwierig ist, sollten die betroffenen Hautstellen nicht gekratzt werden. Das kann die Symptome verschlimmern oder zusätzliche Infektionen hervorrufen. Bei schlimmen Atembeschwerden muss in jedem Fall eine Behandlung durch einen Arzt erfolgen. Es kann auch gerechtfertigt sein, den Notruf zu kontaktieren. Ein Arzt kann im Notfall stärkere Medikamente geben oder eine Beatmung durchführen.

Zusätzlich kann der Arzt ein Notfallset zusammenstellen oder verschreiben. Dann kann der Allergiker auch selbst frühzeitig auf zukünftige allergische Reaktionen reagieren. In der Regel besteht so ein Set aus einem Antihistaminikum, einer Adrenalin-Fertigspritze und Kortison-Präparaten. Die Benutzung sollte auf jeden Fall mit dem Arzt besprochen werden. Adrenalin ist ein Notfall-Medikament, dass bei starken Atembeschwerden durch die allergische Reaktion genutzt werden kann. Das Antihistaminikum unterbricht die Reaktion des Immunsystems. Die Kortison-Präparate lassen Schwellungen abklingen. Auch wenn der Allergiker ein Notfall-Set hat, sollte immer ein Arzt bei einer starken allergischen Reaktion kontaktiert werden.

In einigen Fällen ist es möglich, eine Desensibilisierung durchzuführen. Vor allem bei Kreuzreaktionen kann das möglich sein. Dabei wird der Körper immer wieder in geringer Dosis mit dem Allergen in Kontakt gebracht. Die Dosis wird bei jeder Behandlung gesteigert. Nach und nach schwächt sich die allergische Reaktion ab, weil sich das Immunsystem an das Allergen gewöhnt. Eine solche Behandlung sollte aber nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Gelingt die Desensibilisierung, kann auch der Verzehr von Ananas wieder problemlos sein.

 

Ist frische Ananas gesund?

Auch wenn Ananas ein Brennen und Kribbeln im Mund auslösen kann, ist sie gesund. Das gilt aber nur für Menschen, die keine Allergie haben. Ananas enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Zu den Vitaminen in der Ananas gehören unter anderem Vitamin C, Pro-Vitamin A, Biotin und Vitamin E. Darüber hinaus liefert die Südfrucht Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium, Kalzium, Mangan, Magnesium, Eisen, Phosphor, Jod und Zink.

Das Bromelain, das für das Brennen beim Verzehr verantwortlich ist, kann auch der Gesundheit helfen. Das Enzym wirkt gerinnungs- und entzündungshemmend. In Reinform wird Bromelain als Medikament gegen Entzündungen und Verdauungsprobleme eingesetzt.

Ananas gilt laut verschiedenen Quellen auch als echter Schlankmacher. Manchmal wird auch davon gesprochen, dass sie negative Kalorien hätte. Die Verdauung verbraucht angeblich mehr Energie, als die Frucht liefern kann. Das sind jedoch nur Mythen. Trotzdem kann die Tropenfrucht auch in einer Diät hilfreich sein. Sie ist eher kalorienarm, aber sehr süß. Daher kann sie gut als Snack oder Dessert genossen werden. Vor allem, wenn herkömmliche Süßigkeiten ersetzt werden, kann das beim Einhalten eines Kaloriendefizits helfen.