Äpfel pflücken – Was muss man beachten?

Äpfel sind beliebte Früchte, die mit ihrem süßen und saftigen Fruchtfleisch begeistern. Besonders gut schmecken Äpfel direkt nach dem Pflücken. Aber wie zeigt sich, ob ein Apfel reif ist? Und was muss man beim Pflücken beachten?

 

Wann ist ein Apfel reif?

Ein unreifer Apfel ist am Geschmack sofort erkennbar. Aber besser ist es, wenn schon vor dem Pflücken klar ist, ob der Apfel schon bereit ist. Dafür gibt es einige Hinweise.

Zunächst einmal ändert sich die Apfelfarbe bis zur Pflückreife. Die Grundfarbe wird intensiver. Dabei ist es egal, ob es sich um Rot, Gelb oder Grün handelt.

Der Apfel sollte sich leicht vom Baum lösen. Ein leichtes Drehen sollte schon ausreichen. Wenn viel Kraft nötig ist, sind die Äpfel noch nicht reif.

Wer es genauer wissen will, schneidet einen Apfel auf. Leicht braune Kerne zeigen die Reife an. Die meisten Apfelsorten können dann geerntet werden.

Eine andere Möglichkeit zum Bestimmen der Reife ist ein Test mit der sogenannten Lugol’schen Lösung. Dieser wird auch als Jod-Kali-Test bezeichnet. Die Lösung kann auf einen angeschnittenen Apfel getropft werden. Ist viel Stärke vorhanden, färbt sich der Bereich mit der Flüssigkeit dunkel. Dann sind die Äpfel noch nicht reif. Die Lösung kann allerdings nicht mit Zucker reagieren. Ist schon viel Stärke umgewandelt worden, bleibt die Fläche daher hell.

Einige Sorten sind bereits im August reif zum Pflücken. Bei anderen dauert es bis zur Erntezeit bis etwa Ende Oktober. Äpfel, die in der Sonne wachsen, sind in der Regel früher reif als Schattenäpfel. Zusätzlich sind das Wetter und die Witterung im Laufe des Jahres wichtig.

Ein Apfel sollte weder zu früh noch zu spät geerntet werden. Der falsche Zeitpunkt kann Geschmack, Färbung und Lagerfähigkeit beeinträchtigen.

 

Können Äpfel direkt nach der Ernte gegessen werden?

Generell sollten Äpfel nach der Ernte noch nachreifen. In dieser Zeit wird die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt. Erst dann haben sie den optimalen Geschmack erreicht. Das erkennt man daran, dass die Äpfel weicher werden. Ihr Duft wird intensiver. Diese Zeit wird auch als „Klimakterium“ bezeichnet.

 

Wie wird ein Apfel richtig geerntet?

Die Apfelernte sollte immer bei trockenem Wetter erfolgen. Ein Apfel sollte bei der Ernte möglichst keine Druckstellen bekommen. Diese sind später oft der Startpunkt für Fäulnis. Daher ist es nicht sinnvoll, den Baum zu schütteln. Stattdessen werden die Früchte einzeln gepflückt.

Ein um den Hals gehängter Stoffbeutel kann als Sammelbeutel dienen. Er sollte regelmäßig ausgeleert werden, damit die oberen Äpfel nicht auf die unteren Lagen drücken.

Ein wurmstichiger Apfel sollte nicht im Beutel landen. Wird er fallen gelassen, kann er später eingesammelt werden.

Wichtig ist immer ein vorsichtiges Pflücken. Am Baum haben sich schon im Herbst die Anlagen für die Blütenknospen des nächsten Jahres gebildet. Werden die Äpfel mit Gewalt heruntergerissen, können diese Anlagen verletzt werden. Darüber hinaus sollte der Stiel am Apfel bleiben. Dann sind die Früchte länger haltbar.

Die Äpfel an den höheren Zweigen können mit einem Obstpflücker leicht geerntet werden. Dieser Hilfsmittel besteht aus einem Ring, der an einem langen Stiel befestigt ist. Unter dem Ring hängt ein Netz, in dem die gepflückten Äpfel landen. Oft ist der Ring noch mit Zacken versehen. So können die Äpfel leicht gelöst werden.

 

Wie kann Fallobst leicht eingesammelt werden?

Auch Fallobst kann noch verwendet werden. Viele Äpfel eignen sich noch, um Saft aus ihnen herzustellen. Andere können als Dünger genutzt werden.

Damit das Einsammeln des Fallobstes leicht und ohne Rückenschmerzen erfolgt, kann ein Apfelsammler hilfreich sein. Dieses Gerät ähnelt einem riesigen Schneebesen. Das Gitter wird über den Boden gerollt. Trifft es auf einen Apfel, öffnen sich die Stäbe. Anschließend schließen sie sich wieder und der Apfel bleibt im Inneren. So können schnell viele Äpfel vom Boden aufgesammelt werden. Sie können mit einem Bügel aus dem Korb entnommen werden.

 

Fallobst ist ideal für leckeren Apfelsaft

Fallobst fällt in vielen Größen an. Alle eignen sich, um Apfelsaft herzustellen. Sie sollten nur nicht faulig sein. Ein fauliger Apfel verdirbt den Geschmack des Safts.

Das Herstellen des Safts wird auch als Mosten bezeichnet. Es gibt viele Mostereien, die aus den eigenen Äpfeln Saft herstellen. Dabei können bis zu sieben Liter Apfelsaft aus zehn Kilo Obst entstehen. In modernen Geräten wird der Saft nicht gekocht. Er wird nur so weit erhitzt, dass er haltbar ist. Das verbessert den Geschmack und schont die Vitamine.

 

Wie kann ein Apfel gelagert werden?

Äpfel, die eingelagert werden sollen, dürfen nicht abgewaschen, abgeschrubbt oder poliert werden. Damit kann die natürliche und schützende Wachsschicht zerstört werden. Damit sind Äpfel empfindlicher.

Äpfel lagern am besten auf etwas Zeitungspapier in einer Kiste. Es gibt spezielle Varianten, die Stiegen heißen. Die Früchte liegen nebeneinander. Die Apfelkisten sollten an einem passenden Ort liegen. Dieser ist kühl und dunkel. Allerdings sollten die Äpfel nicht einfrieren. Mindestens vier grad ist ideal. Oft sind Garage oder Keller gute Plätze.

Statt der Stiegen können auch Styroporkisten genutzt werden. Diese können die Äpfel kurzfristig vor sehr niedrigen Temperaturen schützen. Damit kann Temperaturschwankungen vorgebeugt werden.

Äpfel sollten nicht neben anderen Obstsorten gelagert werden. Sie geben Reifegase ab und sorgen damit für ein Verderben der anderen Früchte. Schlechte Äpfel sollten regelmäßig aussortiert werden. Sonst können sie die Fäulnis auf andere Äpfel übertragen.

Es gibt einige Apfelsorten, die sich besonders gut zum Einlagern eignen. Beispiele dafür sind die folgenden Sorten:

  • Berlepsch
  • Gala
  • Jonagold
  • Golden Delicious
  • Elstar
  • Cox Orange

 

Äpfel trocknen, statt sie einzulagern

Äpfel lassen sich nicht nur hervorragend einlagern. Sie können auch wunderbar getrocknet werden. Dafür werden Schale und Kerngehäuse entfernt. Das geht am leichtesten mit einem Apfelausstecher. Der Apfel wird dann in Scheiben geschnitten. Am besten ist eine gleichmäßige Dicke von drei bis vier Millimetern.

Die Scheiben sollten mit verdünntem Zitronenwasser beträufelt werden. Dann verfärben sie sich nicht bräunlich. Der Saft von zwei Zitronen kommt auf einen Liter kaltes Wasser.

Die Apfelringe werden auf einen Holzspieß gefädelt und können draußen trocknen. Dabei müssen sie vor Regen geschützt sein. So dauert das Trocknen etwa vier Tage.

Wer einen Dörrautomaten hat, kann das Trocknen viel schneller erledigen. Die Hersteller halten Informationen für den richtigen Gebrauch des Geräts bereit.

Es geht aber auch ohne das besondere Gerät. Ein einfacher Backofen reicht auch aus. Die richtige Temperatur für das Trocknen beträgt 60 bis 70 Grad. Dann beträgt die Trockenzeit nur noch vier Stunden. Die Apfelscheiben sollten ohne Überlappung auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech liegen. Damit die Feuchtigkeit abziehen kann, sollte die Ofentür einen Spalt offen stehen. Hierfür kann ein Kochlöffel oder Korken in die Tür geklemmt werden. Einige Backöfen haben auch eine Extra-Funktion in der Ofentür. Hier sorgen ausklappbare Metallstifte für die Öffnung. Es gibt aber auch Backöfen mit einer speziellen Dörrfunktion.

Getrocknete Apfelscheiben halten sich etwa ein Jahr, wenn sie luftdicht gelagert werden. Dafür eignen sich Gläser mit Drehverschluss gut.

 

So wird der Apfelbaum nach der Ernte gepflegt

Im Herbst wird es oft windiger. Dann können empfindliche Äste leicht abbrechen. Wenn ein sogenannter Windbruch auftritt, kann der betroffene Ast sauber abgeschnitten werden. Die Schnittstelle sollte an der Luft trocknen können und nicht mit einem Baumwachs verschlossen werden.